In unserem heutigen Artikel geht es um das Thema Digitales Energiedatenmanagement. Was ist darunter genau zu verstehen und welche Daten lassen sich hier eigentlich verwalten? Dieser Frage gehen wir im Detail nach – plus: Wir erläutern, welche Rolle digitale Verknüpfungen spielen. Wir liefern Ihnen den Status Quo und die aktuellen Möglichkeiten im Markt, zeigen auf, welche Rolle digitale Prozesse und Automatisierungen spielen. Am Ende des Beitrags werden Sie wie ein Profi genau wissen, was unter digitalem Energiedatenmanagement zu verstehen ist und wie Sie als Energieverantwortliche/r das Beste für sich und Ihr Unternehmen herausholen können.
Definition: Digitales Energiedatenmanagement
Bevor wir in die Tiefe des Themas gehen, veranschaulichen wir als Erstes einige Grundvoraussetzungen an Energiewissen bzw. Definitionen. Das Energiedatenmanagement ist das Verwalten und Analysieren aller Energieverbrauchsdaten eines Unternehmens, also des Energie-, Strom- oder Gasverbrauchs. Dazu zählt die Darstellung und Kontrolle von Abnahmestellen, Verbräuchen, Kosten und Verträgen. Einher geht die Verknüpfung der Energiedaten eines Unternehmens mit aktuellen, öffentlich regulierten Netzentgelten, Steuern, Abgaben und Umlagen.
Welchen Nutzen bringt mir das digitale Energiedatenmanagement?
Ein gutes Energiedatenmanagement ist die Voraussetzung, um optimal Energie zu beschaffen und Kosten zu reduzieren. Offline bzw. mit Excel-Tabellen ist dies mit hohem fehleranfälligem Aufwand und unzähligen Arbeitsstunden verbunden, da sich neben den Verbräuchen auch Netzentgelte, Steuern, Umlagen und Abgaben kontinuierlich ändern.
Soweit zum groben Rahmen. Kommen wir nun zu den konkreten Inhalten. Welche Daten lassen sich beim digitalen Energiedatenmanagement verwalten und welche Vorteile bietet das Energieeinkäufern? Wie hängen diese Daten zusammen und welche Sortierung / Anordnung bringt den größten Nutzen? Zudem zeigen wir Ihnen die neuesten Möglichkeiten der digitalen Verknüpfung, die hier das Arbeitsleben von Energieeinkäufer/-innen maßgeblich beeinflusst.
Eins vorweg: Beim digitalen Energiedatenmanagement sind klassischerweise folgende Parameter in der Betrachtung: Abnahmestellen, Verbräuche, Kosten und Verträge. Diese hängen unmittelbar miteinander zusammen, sind aber jedes auf eigene Weise wichtig und interessant für Energieeinkäufer/-innen.
Punkt 1: Fokus Abnahmestellen
Beim digitalen Energiedatenmanagement geht es zum einen um die „Abnahmestellen“ eines Unternehmens. Eine Abnahmestelle ist ein Gebäude oder Büro des Unternehmens bzw. ein Standort, der Strom oder Gas verbraucht, bei dem der Energieverbrauch pro Jahr gemessen wird. Jedes Unternehmen hat unterschiedliche Standorte und Anzahl an Abnahmestellen.
Die Verbrauchswerte einer Abnahmestelle landen in einem Lastgang. Als Lastgang, Lastprofil oder Lastkurve wird der zeitliche Verlauf der abgenommenen Leistung bezeichnet. Strom wird dabei viertelstundenweise gemessen, Gas typischerweise im Stundentakt. Für die Messung werden RLM-Zähler (auch Lastgangzähler, noch selten: Smart Meter) verwendet, die die gemessenen Daten einmal täglich an den Netzbetreiber übertragen. Halten wir fest: Jede Abnahmestelle hat einen eigenen Lastgang mit diesen vielen Einzelwerten. Wenn ein Unternehmen beispielsweise 3 Produktionshallen und ein Büro hat, ist die Darstellung der kleinen Unternehmensstruktur mit vier Abnahmestellen recht einfach noch händisch via Excel zu bewältigen – aber auch mühsam, die Werte jeden Monat neu zu aktualisieren. Das geht heutzutage automatisch ((Welche Vorteile das mit sich bringt, haben wir in einem früheren Artikel bereits erwähnt, siehe: XXX))
Wenn aber Filialisten, Kinobetreiber oder Konzerne mit vielen Abnahmstellen/ Standorten (klassisches Beispiel ist eine Klinikgruppe mit zahlreichen Krankenhäusern in Deutschland) ihre ganzen Abnahmestellen und deren Verbräuche managen wollen, kommen sie um ein Managementsystem nicht herum. Das ist dann ein Part des digitalen Energiedatenmanagements, wo alle diese Abnahmestellen gebündelt und geclustert werden. Viele hinterlegen die Energieverbrauchsdaten der Abnahmestelle noch in starren Excel-Tabellen, dabei gibt es heutzutage digitale Energieplattformen wie enPORTAL connect, die eine digitale Übersicht aller Abnahmestellen erlauben.
Die Darstellung der Abnahmestellen ist für Energieeinkäufer/-innen wichtig, weil für diese Abnahmestellen kontinuierlich neue Energielieferverträge geschlossen werden müssen. In der Regel einmal pro Jahr – dann sprechen wir von Festpreis-Beschaffung. Oder aber mehrmals unterjährig, dann sprechen wir vom Tranchen-Einkauf.
Welchen Vorteil hat die korrekte Erfassung aller Energiedaten einer Abnahmestelle im Rahmen von Ausschreibungen für Strom und Gas? Nun: Wenn ich alle Abnahmestellen und deren Verbrauchswerte gebündelt, vollständig und aktuell vorliegen habe, dann kann ich jederzeit und schnell entscheiden, ob ich für alle Standorte gleichzeitig eine Ausschreibung starten will oder eben nur für einen gewissen Teil – ich kann meine Abnahmestellen bündeln oder clustern, je nachdem, wie sich auch die Energielieferverträge jeweils darstellen. Es erlaubt dem Unternehmen überdies genau zu wissen, welche Abnahmestellen wie viel verbraucht. Das schafft Klarheit, Sicherheit und Kontrolle.
Punkt 2: Fokus Verbrauch von Strom und Gas
Beim digitalen Energiedatenmanagement kann der Fokus auch klar auf die Verbräuche des Unternehmens gelegt werden, also auf das, was die einzelnen Abnahmestellen verbrauchen. Hier steht weniger die Unternehmensstruktur im Zentrum, sondern vielmehr der gesamte Energieverbrauch des Unternehmens. Mit der Darstellung von Verbrauch wird schnell klar, welcher Standort oder welche Abnahmestelle wieviel Strom oder Gas pro Jahr verbraucht – das erlaubt ein Benchmark und zeigt ggf. Optimierungspotenziale an. Wenn z. B. ein Standort mit gleichen Bedingungen (z. B. ein Büro) mehr verbraucht als ein anderer, wird spätestens bei dieser Betrachtung der Verbräuche klar, dass sich hier ein schärferer Blick auf das Energiemanagement lohnt. Plus: die Verantwortlichen technischen Leiter können auf die Suche nach der Ursache gehen und ggf. Optimierungen vornehmen, z. B. neue Leuchtmittel etc. Gleichermaßen zeigt der Verbrauch in historischer Sicht an, was das Unternehmen grundsätzlich benötigt und lässt Rückschlüsse auf mögliche Unternehmensveränderungen zu, wie z.B. Eigenerzeugungsanlagen oder Photovoltaik-Anlagen.
Punkt 3: Kosten für Strom und Gas
Beim digitalen Energiedatenmanagement ist ein weiterer Beobachtungsgegenstand das Thema Kosten für Strom und Gas. Wie viel zahlt das Unternehmen je Standort? Wie viel zahlt das Unternehmen für das kommende Lieferjahr? Wie hoch sind die einzelnen Preisbestandteile des Energiepreises? Wie hoch sind die Netzentgelte, Steuern, Abgaben, Umlagen etc. Das sind alles Fragen, die mit dem Blick auf die Kosten je Abnahmestelle beantwortet werden können. Bei den Kosten sieht das Unternehmen haarscharf, was eine Abnahmestelle an Kosten verursacht und wie sich aber auch die öffentlichen, festgelegten Abgaben, Steuern und Umlagen verändert haben. Hier wird auch deutlich, wie sich die reinen Energiepreise entwickelt haben, die vom Einkaufsverantwortlichen eingekauft wurden. Natürlich spielen Energiemarktveränderungen (siehe Energiekrise und ein Anstieg der reinen Energiepreise um teilweise das 10-fache) eine wesentliche Rolle. Bei der Betrachtung der Kosten ist ein Punkt relevant, der die zukünftigen Energiekosten betrifft. Hier bieten Energieplattformen mit digitalen Prozessen einen klaren Mehrwert, denn sie können die Prognosewerte für die Folgejahre anzeigen – das nennt sich dann Energiepreisprognose. Mithilfe einer digitalen Energiepreisprognose lässt sich erahnen, was ein aktueller Energieeinkauf an Energiekosten verursachen würde. Das unterstützt bei der Entscheidungsfindung. Wenn Sie mehr zum Thema Energiepreisprognose wissen wollen, lesen Sie gerne unsere jüngst erschienenen Artikel vom Februar via LinkedIn oder über unsere Website unter „Presse“ und „Energiewissen“.
Halten wir fest: Die Energiekosten sind ein relevanter Faktor und vor allem für Geschäftsführer/-innen wichtig, wenn es um die zukünftige Entwicklung des Unternehmens geht. Diese Kosten jederzeit parat zu halten, ist eine wichtige Aufgabe des Energieeinkäufers/ einer Energieeinkäuferin.
Punkt 4: Verträge
Ein weiterer Bestandteil des digitalen Energiedatenmanagements ist die Darstellung der Energielieferverträge, die das Unternehmen geschlossen hat. Gerade weil alle Abnahmestellen auf Energieplattformen einzeln vollständig aufgeführt werden können, kann für diese Abnahmestellen auch jeweils separat ein Vertrag geschlossen werden. Hier offline den Überblick zu behalten ist mit viel Akribie und Sorgfalt verbunden. Das muss heutzutage aber nicht mehr sein: Bei digitalen IT-Dienstleistern wie enPORTAL sind die Prozesse rund um die Ausschreibung und Vertragsschlüsse so gestaltet, dass alles von der Angebotsabfrage bis zum Vertragsschluss automatisiert wurde. Bedeutet: Nach einer Ausschreibung und der digitalen Angebotsannahme vom Energieverantwortlichen landet der vereinbarte Liefervertrag automatisch im Feld „Verträge“ und kann jederzeit gesichtet werden. So werden keine Kündigungsfristen verpasst und auch die Datenverwaltung des ursprünglichen Aktenschranks entfällt.
Widmen wir uns abschließend kurz der Praxis zu – wir möchten Ihnen vorstellen, wie das digitale Energiedatenmanagement bei enPORTAL connect konkret abgebildet wird. Vieles von dem bereits erwähnten kommt hier zum Tragen.
Welche Energiedaten werden bei enPORTAL connect erfasst?
Bei enPORTAL connect werden Ihre Abnahmestellen mit Verbräuchen, Kosten, Netzdaten, Abgaben und Steuern dargestellt. Zahlreiche Filterfunktionen ermöglichen Ihnen, Ihre Daten zu analysieren. Wir haben Ihre Energiedaten in der Regel mindestens zwei Jahre rückwirkend auf der Energieplattform angelegt, damit Sie auch historische Veränderungen besser nachvollziehen können. Je länger Sie Kunde von uns sind, desto umfassender wird die Datengrundlage. enPORTAL connect dient als digitaler Aktenschrank.
Diese Informationen sind auf der digitalen Energieplattform enPORTAL connect gebündelt, verknüpft, jederzeit aktuell und vollständig hinterlegt. Mit enPORTAL connect haben Sie nach einem kurzen Onboardingprozess eine funktionsfähige Energieplattform, in der sich Ihre Energiedaten automatisch aktualisieren und von uns gepflegt werden.
Fazit: Digitales Energiedatenmanagement
Wir haben Ihnen mit dem Artikel aufgezeigt, welche Bestandteile zum digitalen Energiedatenmanagement zählen und welche neuesten Möglichkeiten hier bestehen. Damit sind Sie up to date, was im Markt möglich und praktiziert wird. Sie haben erfahren, wie wichtig die Verknüpfung von Daten wie Abnahmestellen, Kosten, Verbräuche und Verträge ist, damit Sie als Energieeinkäufer/-in letztlich von einer maximalen Zeit- und Arbeitsersparnis profitieren, die sich wiederum auf eine Reduzierung von Kosten niederschlagen. Mit diesem Energiewissen sind Sie optimal vorbereitet und haben hoffentlich eine genaue Vorstellung davon, was digitales Energiedatenmanagement bedeutet und warum es für Unternehmen so wertvoll ist.
Bei Fragen oder für weiterführende Informationen melden Sie sich gerne bei uns.