Energieeinkauf im Krankenhaus – Herausforderungen und digitale Chancen für das Gesundheitswesen
Energiewissen
Insights
Strom und Gas effizient beschaffen: Krankenhäuser im Fokus
Der Energieeinkauf in Krankenhäusern ist ein zentraler Aspekt des Krankenhausmanagements. Aufgrund des hohen Energiebedarfs, der rund um die Uhr gewährleistet werden muss, spielen effiziente Beschaffungsstrategien, günstige Einkaufszeitpunkte sowie ein intelligentes Energiedatenmanagement eine bedeutende Rolle. Krankenhaus-Betreiber in Deutschland haben oft viele Krankenhäuser bzw. Standorte (energiesprachlich: Abnahmestellen) in Deutschland, was eine weitere Besonderheit dieser Branche ist. Es gilt grundsätzlich, die Energiekosten gut zu managen und die Prozesse rund um den Energieeinkauf effizient und optimal zu gestalten.
In unserem heuten Artikel widmen wir uns daher gezielt dieser Branche mit ihren jeweiligen Herausforderungen und zeigen auf, welche Punkte Einkäufer/-innen kennen sollten und dank digitaler Prozesse auch umsetzen können. Da über 12 Prozent aller deutschen Krankenhäuser die Energieplattform enPORTAL connect seit dem Start im Jahr 2008 treu und langfristig nutzen, liegt ein breites Energiewissen über diese Kundengruppe aus dem Gesundheitswesen vor.
Energiebedarf und -nutzung
Krankenhäuser gehören zu den energieintensivsten Einrichtungen im Gesundheitssektor. Der Energieverbrauch resultiert hauptsächlich aus:
Beleuchtung und Klimatisierung: Ständige Beleuchtung und Klimatisierung von Operationssälen, Patientenzimmern und Laboren
Medizinische Geräte: Nutzung von energieintensiven Geräten
IT-Infrastruktur: Betrieb von Servern, Computern und Kommunikationssystemen
Wärmeversorgung: Beheizung der Gebäude und Bereitstellung von Warmwasser
Anforderungen und Rahmenbedingungen im Krankenhaus
Krankenhäuser haben beim Energieeinkauf mehrere Besonderheiten, die sie von anderen Einrichtungen unterscheiden. Diese Besonderheiten ergeben sich aus den spezifischen Anforderungen und Rahmenbedingungen, die für den Krankenhausbetrieb gelten:
Ständige Betriebsbereitschaft: Krankenhäuser sind 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr in Betrieb. Dies erfordert eine kontinuierliche und zuverlässige Energieversorgung ohne Unterbrechungen, da ein Ausfall der Energieversorgung lebensbedrohliche Folgen haben kann.
Hohe Sicherheitsanforderungen: In Krankenhäusern müssen spezielle Sicherheitsstandards eingehalten werden, um die Versorgung kritischer Bereiche wie Intensivstationen, OP-Säle und Notaufnahmen zu gewährleisten. Hierzu gehört auch die Notwendigkeit redundanter Energiequellen und Notstromaggregate.
Einhaltung regulatorischer Vorgaben: Krankenhäuser unterliegen zahlreichen gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben in Bezug auf Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit.
Hoher Energieverbrauch: Der Energieverbrauch in Krankenhäusern ist aufgrund des Betriebs energieintensiver Geräte und der Aufrechterhaltung eines konstanten Klimas in vielen Bereichen sehr hoch. Dies führt zu einer besonderen Bedeutung des Energieeinkaufs im Hinblick auf Kostenmanagement und Effizienzsteigerung.
Langfristige Planung und Budgetierung: Krankenhäuser müssen ihren Energiebedarf langfristig planen und im Budget berücksichtigen. Preisschwankungen auf dem Energiemarkt können große Auswirkungen auf die Betriebskosten haben, was eine sorgfältige Planung und möglicherweise den Abschluss langfristiger Lieferverträge erforderlich macht.
Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit: Aufgrund des gestiegenen Bewusstseins für Umwelt- und Klimaschutz bemühen sich viele Krankenhäuser über die gesetzlich geforderten Maßnahmen hinaus um eine möglichst nachhaltige Energieversorgung. Dies umfasst die Nutzung erneuerbarer Energien, die Implementierung energieeffizienter Technologien und Maßnahmen zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes. Gleichermaßen können Investitionen in z. B. Solaranlagen langfristig für niedrigere Energiekosten sorgen und dabei die Abhängigkeit von externen Lieferanten reduzieren
Technologische Entwicklungen: Krankenhäuser müssen stets auf dem neuesten Stand der Technik bleiben, was auch die Energieversorgung betrifft. Die Integration von Smart-Grid-Technologien, Energiemanagementsystemen und innovativen Speicherlösungen kann zur Optimierung der Energieeffizienz beitragen
Punkte, die vor dem Energieeinkauf anstehen:
Um den Energieeinkauf optimal vorzunehmen, gilt es, eine geeignete Einkaufstrategie zu entwickeln. Dabei lassen sich einige grundsätzliche Punkte auflisten, die von Krankenhäusern vor der Energiebeschaffung in der Regel durchgeführt werden:
Energieaudit: Regelmäßige Durchführung von Energieaudits, um Einsparpotenziale zu identifizieren und Optimierungsmöglichkeiten zu erkennen
Lastmanagement: Einsatz von Lastmanagementsystemen zur Steuerung und Reduktion von Verbrauchsspitzen, um Netzentgelte zu sparen
Erneuerbare Energien: Integration von Solar-, Wind- oder Geothermieanlagen zur Eigenstromerzeugung, um die Abhängigkeit von externen Lieferanten zu reduzieren
Energieeffizienzmaßnahmen: Investitionen in moderne, energieeffiziente Technologien, wie z. B. LED-Beleuchtung, energiesparende HLK-Systeme (Heizung, Lüftung, Klimatisierung) und effiziente Medizintechnik
Intelligentes Energiedatenmanagement
Sind diese Punkte berücksichtigt, geht es in der Folge um ein intelligentes Energiedatenmanagement, bei dem alle Abnahmestellen (Standorte) und Verbräuche einfließen und gebündelt werden. Was früher (und in einigen Krankenhäusern noch heute) mit Excel durchgeführt wurde, wird heute mit Energieplattformen wie der von enPORTAL connect effizient umgesetzt. Auf der Plattform sind alle Abnahmestellen, Verbräuche, Kosten und Verträge hinterlegt und werden automatisch aktualisiert – plus: mit den öffentlichen, sich regelmäßig ändernden Netzentgelten, Steuern, Umlagen und Abgaben für Strom und Gas verknüpft.
Digitale Ausschreibung mit maximalem Wettbewerb
Mit Energieplattformen werden die Ausschreibungsinformationen und Lastgänge per Mausklick an die Energieversorger übermittelt. Die Preisangebote erscheinen nach Ausschreibungsende in einem Bieterspiegel, sortiert nach dem besten Energiepreis. Der mühsame Preisvergleich entfällt damit. Der Vertragsschluss erfolgt online und nach der Bestätigung wandert der vereinbarte Vertrag erneut auf der Plattform in den Reiter „Verträge“, der als digitaler Aktenschrank dient.
Parallele Ausschreibungen – wenig Aufwand
Krankenhäuser schreiben ihren Energiebedarf oft nicht für alle Abnahmestellen gleichzeitig aus, sondern splitten die Standorte bzw. Abnahmestellen auf – was durchaus Sinn macht, denn je nach Abnahmestelle bzw. Krankenhaus unterscheiden sich die Lastprofile und damit auch die Preise der Lieferanten dafür. Zu Excel-Zeiten wurden oft noch alle Standorte zusammen ausgeschrieben, weil der Aufwand einfach zu groß war, die Einzelwerte jeweils an mehrere Lieferanten zu schicken. Im Geschäftskundenbereich verwenden Energieversorger das Lastprofil und berücksichtigen viele weitere Punkte wie Bonität, Image oder Regionalität. Digitale Prozesse und Ausschreibungen über Energiemarktplätze sind in wenigen Stunden erledigt, so dass Krankenhäuser heute problemlos mehrere Ausschreibungen parallel starten und abwickeln können – und dabei jeweils bis zu 700 Energieversorger erreichen. Das bedeutet, dass sie pro Jahr oft mehrere Ausschreibungen vornehmen und dabei den Überblick über alle vereinbarten Lieferverträge, die möglicherweise unterschiedliche Lieferzeiten und -konditionen enthalten können,– behalten müssen. Hier zeigt sich der klare Vorteil von Energieplattformen, die alle Energiedaten präzise, vollständig und stets aktuell bündeln und korrekt im digitalen Aktenschrank auf der Plattform verwalten.
Langfristige Budgetplanung ist wichtig für Krankenhäuser
Strom und Gas werden täglich an der Börse gehandelt. Selbst kleinste Veränderungen im Cent-Bereich führen bei den hohen Verbräuchen von Krankenhäusern bereits zu spürbaren Kostenveränderungen. Daher gilt es, die Börsen permanent zu beobachten und dann zu handeln, wenn die Werte den individuellen Anforderungen entsprechen und die Energiekosten im Idealfall gegenüber dem Vorjahr gesenkt werden können. Intelligente Energiepreisprognosen wie die von enPORTAL connect helfen dabei, die richtigen Einkaufszeitpunkte zu finden und jederzeit wirtschaftliche Vorhersagen treffen zu können (unseren Artikel zu den Vorteilen von Energiepreisprognosen finden Sie hier: https://www.enportal.de/connect/presse/was-sind-die-vorteile-digitaler-energiepreisprognosen/).
Zielpreise unterstützen bei Einkaufsentscheidung
Da alle Energieverbrauchsdaten mit den Börsenpreisen und den tatsächlichen Aufschlägen der Lieferanten verknüpft sind, können die Energieeinkäufer/-innen tagesaktuell sehen, welche Kosten eine heutige Ausschreibung verursachen würde. Diese Information hilft bei der Entscheidung, ob man in den Markt einsteigt und Energie einkauft oder noch abwartet. Automatische Benachrichtigungen an den Einkäufer per E-Mail, wenn eingestellte Zielpreise über- oder unterschritten werden, sorgen für minimalen Aufwand in der Marktbeobachtung (Details zu Zielpreisen finden Sie in diesem Artikel:https://www.enportal.de/connect/presse/enportal-praesentiert-optimiertes-digitales-energiepreis-monitoring/)
Fazit: Branche ist gut aufgestellt
„Wir arbeiten seit über 16 Jahren intensiv mit vielen Krankenhausbetreibern zusammen und haben heute einen Marktanteil von 12 Prozent in diesem Bereich, so dass wir der Meinung sind: Die Branche ist gut aufgestellt und im Vergleich zu anderen weit vorne, wenn es um die Digitalisierung im Energiebereich geht“, sagt Clemens Graf von Wedel, Geschäftsführer und Inhaber von enPORTAL.
Die Ausführungen haben gezeigt, dass Energieplattformen speziell für die Anliegen von Krankenhäusern beste Bedingungen bieten, um den Energieeinkauf effizient, sicher und optimal zu gestalten.
Zitat Graf von Wedel Gesundheitswesen Krankenhaus
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